Es ranken sich zahlreiche Gerüchte um Druckkostenzuschussverlage: Sie sollen jedes Manuskript veröffentlichen, ungeachtet seiner Qualität. Dieses Gerücht wollte jemand genauer prüfen, indem er einem bekannten Druckkostenzuschussverlag ein Manuskript schickte, das er bewusst als "Müll" zusammenstellte.
Der Verfasser dieses ungewöhnlichen Werks – unter dem Pseudonym Koprophilie von Wichsburg-Merde – schickte dem Verlag ein autobiografisches Werk mit dem klangvollen Arbeitstitel "K.O.T.". Doch anstatt echten Inhalt zu produzieren, kopierte er einfach den Wikipedia-Artikel zum Thema "Kot" mehrmals hintereinander, bis das Manuskript auf etwa 50.000 Wörter angewachsen war.
Um dem Ganzen einen zusätzlichen Hauch von Absurdität zu verleihen, wurden sämtliche Leerzeilen und Abbildungen entfernt, während Überschriften und Bildunterschriften mitten im Fließtext belassen wurden – manche sogar doppelt. Das Ergebnis waren kryptische Einwürfe wie "Möwe beim Abkoten" oder "Als Baustoff", zusammen mit Zeilen voller scheinbarer Poesie wie "Schnecke, Ausscheidung einer Raupe, Regenwurm, Vogelkot, Ein Widderchen frisst Vogelkot".
Trotz dieser offensichtlichen Nonsens-Struktur erhielt der Verfasser innerhalb kürzester Zeit eine Zusage zur Veröffentlichung seines Werks samt Verlagsvertrag – ein Zeugnis dafür, wie sehr der Druckkostenzuschussverlag von seinem Schreibstil und der dramaturgischen Struktur beeindruckt war. Die Kosten für die Veröffentlichung beliefen sich je nach Paket zwischen 3000 und 8000 Euro – jedoch nicht ohne einen kostenlosen Rechtschreibfehler im Antwortschreiben des Verlags.
Diese ungewöhnliche Anekdote illustriert auf humorvolle Weise die fragwürdige Praxis einiger Druckkostenzuschussverlage, die offenbar mehr an den Geldern der Autoren als an der Qualität ihrer Werke interessiert sind.
Also Augen auf! Ein seriöser Verlag nimmt kein Geld von Autoren!
Bitte nicht mit Distributoren verwechseln, da ist es ok.
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