Jenseits der Trauer - Warum dieses Buch geschrieben werden musste
- Redaktion
- vor 5 Tagen
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Jenseits der Trauer – Warum dieses Buch geschrieben werden musste
Ich habe "Jenseits der Trauer – Tödliche Vergangenheit" nicht geschrieben, um zu unterhalten. Ich habe es geschrieben, weil ich nicht mehr zusehen wollte, wie Gewalt, Dominanz und psychischer Missbrauch in Büchern als „Liebe“ verkauft werden.
Dark Romance nennt sich das Genre, das sich immer weiter verbreitet. Und was darin passiert, ist alles – nur kein romantisches Spiel. Da wird Besitz mit Leidenschaft verwechselt, Kontrolle mit Schutz, Eifersucht mit Zuneigung.
Schon die Titel sprechen für sich:
„Du gehörst mir“, „Er will. Er nimmt. Er kriegt.“, „Verloren in seinem Griff“, „Sein Besitz“.
Und in den Leseproben liest man Sätze wie:
„Gehorche oder ich nehme mir, was mir zusteht.“
„Du bist mein Eigentum. Und ich dulde keinen Widerspruch.“
„Gleich wird sie gut durchgefixxxt sein – und endlich verstehen, wer hier das Sagen hat.“
Solche Sätze stehen öffentlich in Buchbeschreibungen und werden als spicy, hot oder verboten verführerisch gefeiert. Vergewaltigungen, Zwang, Angst – alles kein Problem, solange der Kerl heiß genug ist. Denn irgendwo tief in seinem Inneren, da schlummert ja bestimmt der gebrochene Junge, der nur die richtige Frau braucht, um endlich zu heilen.
Was mich wütend macht, ist nicht nur, dass solche Inhalte geschrieben werden, sondern wie viele Frauen sie schreiben, bewerben und feiern. Und dabei völlig ignorieren, was das in den Köpfen junger Leserinnen anrichtet.
Ich sage nicht, dass man solche Bücher verbieten sollte. Jeder darf schreiben und lesen, was er möchte. Aber wer so etwas veröffentlicht, trägt Verantwortung – und sollte wenigstens den Mut haben, einen Hinweis ins Buch zu setzen. Einen einfachen Satz wie:
„Diese Geschichte enthält toxische Beziehungsmuster, Gewalt und emotionale Abhängigkeit. Solche Dynamiken sind im echten Leben niemals romantisch – sie sind gefährlich.“
Ich habe einmal eine befreundete Psychologin gefragt, was für Frauen solche Bücher lesen. Ihre Antwort war klar: Viele haben ein ausgeprägtes Helfersyndrom. Sie wollen in der Fantasie kontrollieren, was sie im echten Leben nie kontrollieren konnten. Die Vorstellung, durch ihre Liebe einen gefährlichen Mann zu retten, gibt ihnen das Gefühl von Bedeutung.
Psychologisch gesehen steckt dahinter der Versuch, Schmerz umzudeuten – ihn romantisch zu überlagern, um ihn besser ertragen zu können. Doch das ist eine Illusion. Und Bücher, die diese Illusion verstärken, machen am Ende alles schlimmer.
Eine Frau gehört niemandem. Wer Gehorsam verlangt, liebt nicht – er offenbart nur die Idiotie eines Psychopathen.
In Jenseits der Trauer-Tödliche Vergangenheit geht es nicht um romantische Bad Boys. Es geht um die Abgründe, die hinter ihnen lauern. Um eine Frau, die zu lange geschwiegen hat. Und um eine ganze Familie, die durch Gewalt und Manipulation in Lebensgefahr gerät.
Ich wollte zeigen, wie es wirklich ist, wenn man sich nicht einfach rauslieben kann. Wenn es keine Rettung gibt – außer man rettet sich selbst. Und selbst dann ist man noch lange nicht frei.
Dieses Buch tut weh. Es ist unbequem. Aber es ist ehrlich.
Und vielleicht bringt es wenigstens eine Frau zum Nachdenken, bevor sie den nächsten toxischen Charakter als Traummann anhimmelt.